NAZI~LINE: PRESS RELEASES |
Jetzt ist es amtlich. Der ganze Zürcher "Hamlet" von Christoph
Schlingensief kommt zum 38. Theatertreffen nach Berlin.
Ursprünglich hatte die Jury und die Bundeszentrale für Politische
Bildung nur den einen, politisch brisant erscheinenden Teil, nämlich
das "Rechtsradikalen-Aussteigerprojekt eingeladen. Aber nach
der umstrittenen Premiere, die in der deutschen, schweizerischen und österreichischen
Presse gleichermaßen zu überschwenglichem Jubel wie zu vernichtenden
Verrissen Anlaß gab, haben sich die Bundezentrale für Politische
Bildung und die Leitung des Theatertreffens entschieden, die komplette
Produktion einzuladen. Dadurch wurde es möglich, daß nicht
nur die an dieser Inszenierung beteiligten Aussteiger aus der deutschen
Neonaziszene zum Theatertreffen dürfen, sondern auch die Schauspielerinnen
und Schauspieler aus der Schweiz, die in den letzten Wochen täglich
mit ihnen konfrontiert waren. Durch die schnelle und unbürokratische
Verständigung zwischen dem Schauspielhaus Zürich und der Volksbühne
ist es möglich geworden nun beim Theatertreffen zwölf Tage nach
der Premiere in Zürich auch in Berlin einen umfassenden Eindruck
von dem zu bekommen, was in Zürich seit Wochen Stadtgespräch
ist. Niemals sei ein Theaterstück in der Stadt mit größerem
Interesse aufgenommen worden als dieses, hieß es in der Presse,
die Schlingensief mit Diogenes, Till Eulenspiegel und Pirandello verglich.
Schlingensief hat als "Hamlet" der Stadt den Spiegel vorgehalten,
die sich prompt als "Dänemark" erwies und gleichzeitig
auf der Bühne eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Theater
und seiner Geschichte inszeniert, die so undurchschaubar faszinierend
und rätselhaft ist, wie sie im "Hamlet" steht. Die Inszenierung
scheint sich als die "Mausefalle" erwiesen zu haben, auf die
hin Shakespeare dieses Stück konzipiert hat.
Es spielen: Hamlet - Sebastian Rudolph, Claudius - Peter Kern, Gertrud
- Irm Hermann, Polonius - Michael Gempart, Laertes - Artur Albrecht, Ophelia
- Bibiana Beglau, Horatio - Kalle Mews, Fortinbras - Christoph Schlingensief,
Leiter der Schauspieltruppe - Peter Brombacher, Königin im Schauspiel
- Stefan Kolosko, Familie des Laertes - Ursula Albrecht, Jurij Albrecht,
Nikolaij Albrecht. Schauspieler: Markus B., Melanie, Dittmer, Jürgen
Drenhaus, Tim H., Martin Kohlmann, Torsten Lemmer, Jan Zobel.
Anschließend an die Vorstellung, die um 21.45 auf der Großen
Bühne beginnt und Spielfilmlänge nicht überschreitet, gibt
es ein 20minütige Film-Dokumentation der Züricher Ereignisse
im Sternfoyer der Volksbühne und ein Gespräch mit den Beteiligten
und Vertretern der Bundeszentrale für politische Bildung, zu der
auch Organisatoren des Aussteigerprojekts der Bundesregierung und des
Innenministeriums, Kritiker und Vertreter privater Projekte eingeladen
sind. Das Bundesinnenministerium, von dem Schlingensief die Idee eines
"Rechtsradikalen-Aussteigerprojekts" "geklaut" hat,
hat bedauerlicherweise schon abgesagt.
Die ursprünglich für diesen Abend um 20 Uhr angesetzte und bereits
ausverkaufte Aufführung von Frank Castorfs "Trainspotting"-
Inszenierung muß deshalb ausfallen. Die Karten werden zurückgenommen
oder eingetauscht.
Die Bustour am 23. 5. um 11 Uhr mit unbekannten Ziel startet wie geplant
vor der Volksbühne.
Zum Schluß dieser eh schon etwas lang geratenen Mitteilung, wollen
wir Ihnen nicht vorenthalten, was der langjährige Volksbühnen-
und Schlingensief-Dramaturg Carl Hegemann, den wir für diese Produktion
nach Zürich "ausgeliehen" hatten, für Schlüsse
aus seinen dortigen Erfahrungen gezogen hat:
"Der revolutionäre Dichter Bertolt Brecht soll, wie Walter Benjamin
berichtet hat, auf die Frage, was ihm wichtiger sei, die Veränderung
der Welt oder das Theater, nach kurzem Zögern geantwortet haben:
das Theater. Christoph Schlingensief scheint nun auch zu einer solchen
Einsicht gelangt zu sein. Waren bisher seine Inszenierungen im Theater
eher flankierende Maßnahmen zu seinen politischen Aktionen, so ist
bei seiner Zürcher Hamlet-Inszenierung alles anders geworden.
"Hamlet" hat ihn verwandelt.
Alles was er dieser Stadt in den letzten Wochen angetan hat, resultiert
aus nichts anderem als dem Versuch, diesem Werk Shakespeares,
das vielleicht das wichtigste der gesamten Theaterliteratur ist, die Bedeutung
zurückzugeben, die es einmal gehabt hat und die ihm vielleicht heute
erst recht angemessen ist. Dafür hat er sich bei seinen
Aktionen in der Stadt mit einem Hamlethaften Wahnsinn ausgestattet und
gleichzeitig jeden Tag viele Stunden dizipliniert geprobt. Seine Aktionen
gegen Parteien, Sportvereine und das Theater, bei dem er zu Gast ist,
seine gefährlichen
Neonazistrategien sind aus der im "Hamlet" steckenden Verzweiflung
geboren, in die sich Schlingensief hineinsteigert, die er überbieten
und damit überwinden will. Nicht mehr die Welt steht im Mittelpunkt
sondern ihr "Spiegel": das Theater. Schlingensiefs Kollege,
der Theaterregisseur Einar Schleef hat schon vor Jahren die Behauptung
aufgestellt, es gäbe kein Leben außerhalb seiner Inszenierungen.
Man könnte meinen, auch Schlingensief sei nun zu dieser für
Nichtkünstler schwer nachvollziehbaren Einsicht gelangt. Oder sogar
noch über sie hinaus: Imitation of imitation of imitation
...of life....
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FOR IMMEDIATE RELEASE
For any further information feel free to use our press-section
or mailto:contact@naziline.com
for interviews, background information and urgent cases,
please call our ubermorgen.com PR hotline:
vienna +43 676 9300095
NAZI~LINE ~ a ubermorgen company
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SPLIT THE RIGHT[S] ; DOUBLE THE DUTY
NAZI~LINE http://www.naziline.com
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## Real-live incident #087
Vienna, Austria:
The producers of NAZI~LINE, ubermorgen.com, have been invited to hold
a lecture in one of viennas famous museums, the "Kuenstlerhaus".
On sunday, april 29th 2001 around 1515h, the representatives maria haas
and hans a. bernhard, alister m. and stefan have been attacked with shocking
violence. Investigations are underway and meanwhile, NAZI~LINE [respectively
bart-n-lisa.com] have been disqualified by the organisation of the exhibition
"stealing eyeballs", in which context the lecture was held:
NAZI~LINE is evaluating legal steps against the Künsterlhaus in Vienna
and the organizers of "stealing eyeballs". The vienna police
has started to investigate this incident.
## Real-live incident #032 San Francisco, USA:
Bill B. [31] arrived at a Starbucks [http://www.starbucks.com , Urban
Coffee Opportunity Store, 1231 Market Street]. He was just having a break
from a nearby movie-shooting, where he was engaged for acting a right
wing extremist. His friendly hello when he entered the store was replied
with agressive reactions from the entire staff. He was immediately pushed
out of the store and got almost beaten down, when he tried to re-enter..
he just wanted to drink a strong coffee to power him up for
the hard day of work...
Starbucks' blatant attempt to try to recreate the "Cafe Culture"
which evolved in France in the 20's & 30's. This was a phenomenon
which required many elements such as intelligence, creativity, bold ideas
and thinking. It wasn't just a 3 dollar cup of coffee in a strip mall
with green tabletops.
related starbucks stories under:
http://www.starbucked.com
http://www.revbilly.com
## Real-live incident #064 Vienna, Austria:
Gerald H. [22], a regular at the alternative cafe "Schikaneder"
has been harassed by the owner of the location. Gerlad H. has cut his
hair down to a shaved head [its summer!]. The owner called the police
in order to get him out of this cafe. After the police arrived, Gerald
H. explained that he is a regular here and does not accept any discrimination
just because he cut his hair. The police told him to go to the "johny's
cafe" around the corner, this would be the place for him to stay,
cause its a right wing location...
For our first campaign, we have contracted the famous
media artist Christoph
Schlingensief as our primary ambassador and NAZI~LINE campaign spokesperson.
We are proud and happy to sponsor his theater project "Hamlet"
at the "Schauspielhaus"
in Zurich, Switzerland [opening: may 10th 2001, details
and tickets].
This campaign has aggregated massive
coverage in the german speaking press [magazines, newspapers, TV,
Radio, Online Media].
Accusations regarding the casting and the final
choice from the director have been widely published in german newspapers
during the last days. [Express:
"Entsetzen über Lemmer..."]
The campaign intents to integrate neo-Nazis economically [give them a
job, make them usefull] . 5 neo-Nazis have been casted and contracted
to play in
Shakespears "Hamlet", directed by Christoph Schlingensief.
for interviews or press-infos please contact the PR rep. directly at the
Schauspielhaus Zurich: Esther Elices
For friendly support of NAZI~LINE we would like
to thank our partners:
SIEMENS Deutschland,
VOORTEKK,
BAYER,
SILVER SERVER,
schlingensief.com,
bmdi.de
ubermorgen.com,
dem Schauspielhaus
Zürich, esof
ltd, Künstlerhaus
Wien , DEPARTMENT,
IPNIC.ORG
, MAZZOTTI
ACTION , der
Blick , Microsoft
Schweiz und textz.com.
thank you for your attention!
for the NAZI~LINE team
mag. maria e. haas, client&biz relations
mag. hans a. bernhard, press-speaker
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actual pictures
· [movie]
· [stills]
Date: Mon, 30 Apr 2001 15:25:31 +0200
To: lizvlx <liz@ubermorgen.com>
From: christian muhr <cmuhr@liquidfrontiers.com>
mit der gestrigen "vorstellung"
haben sich "ubermorgen.com" respektive "bart n lisa"
vor den augen eines interessierten und informierten publikums selbst disqualifiziert.
die präsentation konnte an keinem punkt die standards erreichen, die
nicht nur für das gesamte projekt "stealing eyeballs" gelten,
sondern allgemein die grundlage für eine sachliche auseinandersetzung
mit den angesprochenen themen bilden. im gegenteil: "bart n lisas"
demonstration hat vor allem demonstriert, dass "bart n lisa" weder
den selbstgewählten inhalten noch den intentionen des gesamtprojektes
gewachsen sind. "bart n lisa" haben sich damit nicht nur selbst
diskreditiert sondern -schlimmer noch- auch jene inhalte desavouiert, deren
diskussion ihnen angeblich ein anliegen ist.
die tatsache dass die "performance" von "bart n lisa"
mit szenen von gespielter oder nicht gespielter gewaltanwendung geendet
hat, mag als offensichtlichster beweis dafür ausreichen.
um zu verhindern dass "bart n lisa" im rahmen von "stealing
eyeballs" weiterhin ein forum erhalten, das sie nicht konstruktiv zu
nutzen wissen haben, wird "bart n lisa" auf der website "stealingeyeballs.net"
nur noch als "disqualifiziert" kommuniziert.
christian muhr |
Antifa KOK
c/o AStA der FH
Georg-Glock-Str. 15
40474 Düsseldorf
Tel.: 0172-2111311
Fax: 0211-358997
mail: kok@free.de
http://www.antifakok.de
An die lokale & überregionale Presse
Mit der Bitte um Berücksichtigung / Veröffentlichung
Sehr geehrte Damen und Herren,
laut einem Artikel im heutigen Express tritt der Neonazi Torsten Lemmer
in einem Theaterstück von Christoph Schlingensief auf. Schlingensief
ist für seine künstlerischen und politischen Experimente in
teilweise provokanter Form durchaus bekannt.
Doch die Naivität mit der er und Peter Kern mit Lemmer & Co umgehen,
ihnen auf den Aussteiger-Leim gehen und sich von ihnen benutzen lassen,
hat uns doch sehr erstaunt. Lemmer ist nach wie vor Drahtzieher diverser
rechtsextremistischer Umtriebe in Düsseldorf, wie etwa mit seinem
Nazirock-Magazin "Rocknord", seiner rechtsextremen Hetzpostille
"Düsseldraht" oder der neonazistischen Schülerzeitung
"Reflex". Mit der Anbindung an diverse jugendliche Skinheadszenen
betreiben Lemmer, Jan Zobel und Co aktive neonazistische Organisierungsarbeit.
Wer Lemmer als harmlosen, gewandelten Neonazi darstellt, der sich -nur
weil er mal jemanden hatte, mit dem er reden konnte- von heute auf morgen
von der "Szene" losgesagt habe, geht seiner Strategie auf den
Leim. Bereits Ende 1993, als Lemmer aufgrund öffentlicher Proteste
seine damaligen Räumlichkeiten in Düsseldorf-Eller gekündigt
wurden, versuchte er sich durch Ausstiegsgerede aus der Schusslinie zu
bringen.
Lemmer will nach wie vor mit einem rechtsextremen Wahlbündnis zur
Kommunalwahl antreten, und da ist ihm jede Berichterstattung recht. Erst
recht, wenn sie in einem solchen Maße unreflektiert seine Positionen
wiedergibt, wie es die Express von heute getan hat.
Anna Names, Sprecherin des Antifa-KOK: "Torsten Lemmer und seine
Bande sind und bleiben Neonazis. Ihre Aktivitäten sprechen Bände.
Lemmers medialer Strategie der Sensationsheischerei durch die Integration
in ein Theaterstück in die Hände zu spielen und auch noch in
epischer Breite seine Aktivitäten und Positionen in den Medien wiederzugeben,
hilft nur seinen Ambitionen bezüglich seines Wiedereinzugswunsches
in das Rathaus. Es nützt rein gar nichts im Sinne eines aufklärerischen
Umgangs mit rechtsextremen Umtrieben."
Wir befürchten einen ähnlichen unkritischen Umgang wie mit den
großeingeläuteten staatlichen Aussteigerprogrammen, die nichts
anderes sind als reine Makulatur.
Aufklärung tut nach wie vor Not, aber dies ist noch lange kein Grund,
Neonazis medialen Raum einzugestehen. Dieser muss ihnen genommen werden!
Kampf dem Faschismus!
Für Rückfragen stehen wir Ihnen jeder Zeit zur Verfügung,
mit freundlichen Grüßen,
Anna Names, Sprecherin des Antifa-KOK.
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Es gehört zur künstlerischen
Arbeit von Schlingensief, zu polarisieren, zu überhöhen und sicherlich
auch, über das Ziel hinaus zu schiessen. Seine Projekte in der Vergangenheit
haben gezeigt, wie aufregend und anregend diese Methode sein kann.
Das Projekt NAZI~LINE ist integraler Bestandteil seiner Arbeit am HAMLET.
Er verfolgt mit NAZI~LINE ein hochmoralisches Anliegen, nämlich die
Resozialisierung von Rechtsextremen mit den Mitteln der Kunst. Dieses Anliegen
unterstützen wir als Schauspielhaus vorbehaltlos.
Seine Forderung nach einem Verbot der SVP ist ebenfalls Teil seiner Inszenierung.
Sie kann somit nur in einem künstlerischen Kontext betrachtet werden.
Es ist offenkundig, dass die Forderung nach dem Verbot einer Partei nicht
Anliegen des Schauspielhauses Zürich sein kann. Die Art und Weise jedoch,
in der Schlingensief seine Forderung vorbringt (gemeinsam mit Schauspielern,
kostümiert und in bewusst diffuser Formulierung), macht überdeutlich,
dass es sich zuvorderst um eine Kunstaktion handelt. Dass diese einen politischen
Anstrich hat, macht ihren besonderen Reiz aus. Kunst und Politik sind für
uns verbunden. Gute Kunst ist immer auch politisch, so wie gute Politik
künstlerisch ist.
Wir halten das Zürcher Theaterpublikum für klug genug und die
Schweizer Demokratie für stark genug, um in der Aktion von Schlingensief
keine billige Provokation zu sehen, sondern den Anstoss zu einer Debatte
und einer Auseinandersetzung über Politik mit den Mitteln der Kunst.
Im übrigen möchten wir darauf hinweisen, dass NAZI~LINE nicht
mit Schweizer Geldern, sondern mit Mitteln der Bundeszentrale für politische
Bildung der BRD finanziert wird und dass dieses Projekt bereits jetzt zum
Berliner Theatertreffen 2001 eingeladen ist.
Mit freundlichen Grüssen
Schauspielhaus Zürich |
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18.04.01 |
Eine Veranstaltung der Bundeszentrale für
politische Bildung, des 38. Theatertreffens Berlin und der
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Kultregisseur und Aktionskünstler Christoph Schlingensief plant die
Resozialisierung von jungen Neonazis mit den Mitteln des Theaters.
Am Züricher Schauspielhaus probt Schlingensief zur Zeit den "Hamlet".
Ab sofort sucht er Skins in Berlin und Brandenburg, die Lust haben, sich
als Nachwuchsschauspieler in der Schweiz zu erproben. Schlingensiefs Absicht
dabei ist es, einen persönlichen und künstlerischen Beitrag
zu dem von der deutschen Bundesregierung initiierten Rechtsradikalen Aussteigerprojekt
(R.A.U.S.) zu leisten. Schlingensief bietet mit intensiver persönlicher
Betreuung etwa sieben aussteigewilligen Rechtsradikalen in schweizerischer
Umgebung und am Theater eine Möglichkeit sich wieder in den demokratischen
Konsens einzugliedern. Das dazugehörige Netzprojekt www.naziline.com
entsteht in Zusammenarbeit mit den der Wiener Firma ubermorgen.com. Mehr
als 100 Anmeldungen von resozialisierungsbereiten Neonazis gingen laut
ubermorgen.com bisher über das Internet ein. Ende der Woche soll
ein erstes Casting in Berlin stattfinden.
Die Premiere des "Hamlet" mit den Neonazis im Schauspielhaus
Zürich ist am 10. Mai 2001. Am 22. Mai 2001 werden im Rahmen des
38. Theatertreffens Berlin in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
gezeigt:
- die Filmaufnahmen, die während des Aufenthaltes in Zürich
und der Proben
entstehen
- Szenen aus der Hamlet-Inszenierung
- Anschließend findet ein Diskussionsforum mit Schlingensief, den
neuen
Schauspielern, Vertretern des R.A.U.S. Programmes und einem/r Politiker/in
statt.
Für den 23. Mai wird eine Bustour durch Berlin mit Schlingensief,
seinen Nachwuchsschauspielern und Interessenten geplant.
Erstmals in der Geschichte des Theatertreffens Berlin wird hier zu einem
inszenierten Abend geladen, dessen Ergebnis kein Juror und kein Veranstalter
im Vorfeld gesehen hat.
Gastspiel des Schauspielhauses Zürich am 22. Mai um 21. 45 Uhr in
der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Bustour am 23. Mai 11. 00 Uhr. Treffpunkt Volksbühneneingang
Karten nur bei der Volksbühne
Informationen:
Christiane Görres, Görres & Francke Kulturbetrieb
Tel: 030- 44 35 60 60 Fax: 030- 44 35 60 62
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17.04.01 |
[Premiere am 10. Mai 2001]. Integraler Bestandteil
seiner Arbeit ist das Projekt NAZILINE.COM. Diese von Schlingensief mitbegründete
Initiative ist eines von vielen Projekten, mit denen die Deutsche Bundesregierung
und private Träger versuchen, aussteigewilligen Rechtsextremen einen
Weg zurück in die Gesellschaft zu ermöglichen.
Sie werden mit dem Ensemble proben und so einen Einblick in die künstlerisch-kreative
Arbeit erhalten.
Im Laufe dieser Woche werden Schlingensief und sein
Ensemble (darunter Irm Hermann, Peter Kern, Bibiana Beglau und Sebastian
Rudolph) in Zürich unterwegs sein. Sie werden mit einem Info-Stand
für die Anliegen und Ziele von NAZILINE.COM werben.
[Beginn der Aktionen ist jeweils um 17.00 Uhr.]
Pestalozzi-Anlage / Bahnhofstrasse
Hirschenplatz / Niederdorfgasse
Bellevue
Hauptbahnhof
Weitere Informationen zu Naziline.com finden Sie unter www.naziline.com
oder unter der Telefonnumer +41 1 258 71 72 oder +49 175 20 66 954.
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07.04.2001 |
Berlin (rpo). Es ist ein Experiment. Christoph Schlingensief will für
seine "Hamlet"-Inszenierung sieben aussteigewillige Rechtsradikale
als Akteure gewinnen. Die Produktion ist nun zum 38. Theatertreffen nach
Berlin eingeladen worden. Dies wiederum ist ein mutiges Experiment der
Festival-Leitung.
Der Regisseur Christoph Schlingensief zeigt sein "Rechtsradikalen
Aussteigerprojekt" beim 38. Theatertreffen in Berlin. Die Produktion
sei nachträglich zu dem vom 1. bis zum 24. Mai stattfinden Festival
eingeladen worden, teilten die Berliner Festspiele am Freitag mit.
Erstmals in der Geschichte des Theatertreffens werde damit eine Inszenierung
nach Berlin geholt, die niemand der Verantwortlichen vorher gesehen habe.
Schlingensiefs Produktion hat im Rahmen seiner "Hamlet"-Inszenierung
am 10. Mai am Schauspielhaus in Zürich Premiere, in Berlin wird am
22. Mai ein Teil des Stücks zu sehen sein. Schlingensief unterstützt
den Angaben zufolge im Zusammenhang mit seiner "Hamlet"-Inszenierung
das von der Bundesregierung initiierte "Rechtsradikalen-Aussteigerprojekt
(RAUS)", bei dem aussteigewilligen Neonazis Geld zur Verfügung
gestellt werden soll.
Der Regisseur wolle sieben aussteigewillige junge Rechtsradikale aus
Berlin und Brandenburg mit Mitteln des Theaters und einer intensiven persönlichen
Betreuung "in den demokratischen Konsens zurückführen".
Die Jugendlichen sollen im "Hamlet" eine Theatergruppe spielen,
die den Machthabern den Spiegel vorhält. Sie sollen nach Ansicht
von Schlingensief so lernen, dass es auch ohne Gewalt, Extremismus und
Ausländerfeindlichkeit möglich ist, eine Perspektive zu entwickeln.
dpa/rpo
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